Kapazität

Sowohl Umwerfer als auch Schaltwerke sind dazu da, die Kette von kleinstem Kettenblatt bzw. kleinstem Ritzel zum größten Kettenblatt bzw. größten Ritzel und umgekehrt zu schalten. Die Kettenblätter bzw. Ritzel haben dabei unterschiedliche Anzahl von Zähnen.

Die Länge der Fahrradkette ist nicht variabel und entsprechend der Kombination gewählt. Jedes Kettenblatt bzw. Ritzel „verbraucht“ über seine Zähne einen Teil der Kette. Es ist leicht zu erkennen, dass ein kleiner Zahnkranz weniger Kettenbedarf hat als ein großer. Dennoch hat die Kette ihre spezifische Länge und muss unter Spannung gehalten werden.

Schaltwerk

Diese Aufgabe wird vom Käfig des Schaltwerks wahrgenommen.
Den Käfig gibt es in unterschiedlichen Längen und er kann zusätzlich zur seitlichen Schaltbewegung auch Bewegungen nach vorn und hinten ausführen. Über die Käfiglänge bestimmt sich die Kapazität des Schaltwerks, also sein Vermögen, überschüssige Kettenlänge aufzunehmen.

Die erforderliche Kapazität eines Schaltwerks ergibt sich aus der Summe der Differenzen aus größtem und kleinstem Kettenblatt sowie größtem und kleinstem Ritzel.
Beispiel:
Eine Kurbelgarnitur ist mit folgenden Kettenblättern ausgestattet: größtes 44 Zähne, kleinstes 22 Zähne. Die Differenz ist 22 Zähne.
Die Kassette ist mit folgenden Ritzeln ausgestattet: größtes 32 Zähne, kleinstes 11 Zähne. Die Differenz ist 21 Zähne.
Addiert man beide Differenzen erhält man die erforderliche Kapazität von 22+21=43 Zähne.

Zu beachten ist beim Schaltwerk noch, dass diese meist für ein maximal größtes Ritzel ausgelegt sind. Wenn man diese Größe zu sehr überschreitet, berührt die Spannrolle dieses größte Ritzel, wenn man den leichtesten Gang benutzt.

Auch der Umwerfer hat eine Kapazität.

Umwerfer

Beim Umwerfer bezeichnet die Kapazität die Differenz der Zähnezahlen zwischen größtem und kleinstem Kettenblatt. Dabei muss beachtet werden, dass die Angabe zum maximal möglichen größten Kettenblatt nicht überschritten wird.
Die Kapazität ergibt sich aus der Geometrie des Umwerfers bzw. der Größe des Schaltkäfigs und seiner entsprechend angepassten Krümmung. Er darf am größten Blatt nicht schleifen und die Kette auf dem kleinsten Blatt nicht die untere Begrenzung des Käfigs berühren. Wird nun die maximale Größe für das größte Kettenblatt überschritten, muss der Umwerfer höher montiert werden, damit er nicht schleift bzw. sich am Blatt vorbeibewegen kann. Somit kann die volle Kapazität nicht mehr ausgenutzt werden, da die Kette dann an der unteren Begrenzung des Käfigs schleift.