Gabel

Mit der Fahrradgabel wird der Rahmen komplettiert und sie nimmt das vordere Laufrad auf. Wie auch beim Rahmen können Gabeln generell in ungefederte und gefederte Modelle unterschieden werden. Die ungefederte Variante wird auch als Starrgabel bezeichnet. Dies bedeutet aber nicht, dass sie nicht einen gewissen Federungskomfort bieten. Durch die Vorbiegung und die Elastizität kommt es zu leicht federnden Eigenschaften. Mehr Komfort bieten gefederte Gabeln, wenn sie auf den Fahrer abgestimmt sind. Die Federung ist auch unter dem Sicherheitsaspekt zu betrachten, da vernünftig eingestellte Feder/Dämpfer-Kombinationen dazu beitragen, dass auf unebener Strecke das Rad die Bodenhaftung nicht verliert. Das Rad bleibt also besser beherrschbar.

Die Fahrradgabel besteht aus folgenden Teilen

  • Gabelschaft bzw. Gabelrohr
  • Gabelbrücke bzw. Gabelkopf, Gabelkrone
  • Gabelscheiden bzw. Gabelbeine, Stand- und Tauchrohr bei Federgabeln
  • Bremsaufnahme
  • Ausfallenden

Auch bei der Gabel können mehrere Befestigungsmöglichkeiten für die Bremse vorhanden sein. Für Scheibenbremsen, Cantileverbremsen oder klassische Bremsen mit Mittenbefestigung. Trommelbremsen müssen die Bremskräfte, ebenso wie Scheibenbremsen in der Nähe der Achse einleiten. Hierzu werden meist über Schellen die entsprechenden Hebel befestigt. Es gibt aber auch Befestigungselemente an Gabeln.
Gabeln sind hochbelastete Teile, das linke Gabelbein wird bei Scheibenbremsen zusätzlich belastet.

Viele Gabeln, besonders Starrgabeln, haben diverse Befestigungsmöglichkeiten für Schutzbleche und Lowrider etc. Dies muss bei Federgabeln oft über spezielle Halterungen erst ermöglicht werden.

Bei Federgabeln können verschiedene Typen der Federung unterschieden werden

  • Teleskopgabel
  • Gabelschaft-Federgabeln
  • Schwingenfedergabeln

Oft können bei Federgabeln Zug- und Druckstufe sowie die Federvorspannung und damit die „Härte“ angepasst werden. Einige Modelle verfügen über einen sogenannten Lock Out, bei dem die Gabel blockiert wird. Dies kann auch über Fernbedienungen direkt über einen Hebel am Lenker erfolgen.

Den Gabelschaft gibt es prinzipiell in zwei Typen: mit Gewinde oder ohne Gewinde. Diese generelle Unterscheidung ist wichtig für die Auswahl des Steuersatzes. Meist haben Gewindeschäfte einen Durchmesser von 1 oder 1 1/8 Zoll und sind mit gleichbleibendem Durchmesser.
Bei den Varianten ohne Gewinde unterscheidet man noch zwischen Ausführungen mit gleichbleibendem Durchmesser und den sogenannten tapered oder konischen Modellen. Hier ist der Durchmesser an der Gabelkrone größer als am oberen Ende des Schafts.
Außer der Angabe, ob der Schaft über ein Gewinde verfügt oder nicht, wird zur Auswahl des passenden Steuersatzes noch der Außendurchmesser des Schafts an der Krone und am oberen Ende benötigt. Siehe hierzu auch das Thema Steuersatz.

Der Typ und die Breite des Gabelausfalls legen die Befestigung der Laufradnabe fest. Vom klassischen Schnellspanner über diverse Steckachsenvarianten gibt es hier praktisch alles.

Die Laufruhe eines Fahrrads wird maßgeblich durch den Nachlauf beeinflusst. Ist dieser groß ist der Geradeauslauf besser, aber das Lenkverhalten wird träger. Das Rad reagiert nicht so agil. Zudem nehmen die Lenkkräfte zu. Ein zu geringer Nachlauf macht das Rad aber nervös.
Der Nachlauf ergibt sich aus dem Abstand zwischen Radaufstandspunkt und dem Schnittpunkt der Verlängerung der Lenkachse mit dem Boden und wir durch mehrere Faktoren beeinflusst; im Prinzip der Vorbiegung/dem Offset der Gabel und der Rahmengeometrie sprich dem Steuerwinkel. Letztlich hat auch die Laufradgröße einen Einfluss, die bleibt aber bei gegebenem Rahmen gleich.